Artshow Modern Day Dating & Isolation
vom 17.2. bis 1.3.2023
„Wie habe ich die Pandemie erlebt? Was hat die Pandemie mit mir gemacht?“ Diese Fragen stellten sich die beiden Künstlerinnen Shauna Vogel aus Neubeuern und ihr Gast, Milena Mott aus Berlin.
Shauna Vogel, die seit einem Jahr Mitglied des Künstlerkreises Neubeuern ist, kommt ursprünglich aus Atlanta (Georgia/USA). Bei einem Aufenthalt in Berlin lernte sie ihren Ehemann kennen und zog 2012 mit ihm und ihren beiden Kindern nach Neubeuern.
Gemalt hat sie schon immer gerne und später haben ihr Freunde aus Künstlerkreisen die Grundlagen und Techniken der Malerei beigebracht. Über die Malerei kann sie ihre Stimmungen und Gefühle ausdrücken. „Kunst ist für mich eine Möglichkeit, Energie in eine positive Richtung zu kanalisieren“, erzählt Shauna Vogel.
Im ersten Jahr der Pandemie fühlte sie sich durch die Isolation deprimiert und vom Leben abgeschnitten. In dieser Zeit malte sie die Bilder „The disrupter“ (nach ihren Angaben ein Selbstbildnis), „Verzweifelt“, „Beat But Undefeated“ und „Gott bei Fasching“. In dem Bild „Bffs“ (Freundinnen) zeigt sie, wie groß der Abstand zwischen ihrer Tochter und deren Schulfreundinnen in der Pandemie sein musste.
Im zweiten Jahr der Pandemie fand sie durch die Arbeit in ihrem Garten aus der Isolation heraus, denn „die Arbeit im Garten hat mich geheilt“. In dieser Zeit entstanden die Bilder „Tsali“, „Flowers yellow“, „Flowers blue“, Flowers black“, „Flowers small green” und die “Projektion from home garden“. Alle diese Blumenbilder sind in einem Raum, der in einen Garten mit hängenden Pflanzen, Gartenschirm und Gartenmöbeln verwandelt wurde, untergebracht. Hier fühlt man sich geborgen und kann durchatmen.
Milena Mott aus Berlin ist mit der Malerei aufgewachsen. In ihrer Familie gibt es viele Künstler, so ist sie bereits als kleines Kind mit der Kunst in Berührung gekommen und war schon immer kreativ. Ihr Abschlussprojekt nach dem Studium war eine Installation aus Farbe und Musik. Heute arbeitet sie als Multimedia-Künstlerin. Zu ihren Musikstücken erstellt sie das Cover aus ihren gemalten Bildern. Als Materialien verwendet sie Acryl, Öl und Ölkreide. „Mit Öl entsteht die Tiefe und mit Acryl das Statische“, erklärt sie ihre Malweise. „Mich interessiert immer der Mensch, sowohl in der Malerei als auch in der Musik“.
In ihren Bildern zum Projekt Modern Day Dating setzt sie sich mit der Sehnsucht nach Begegnung während der Pandemie in der digitalen Welt des Online-Datings auseinander. Die Charakter-Studien stellen die Online-Profile dar, so wie sich die einzelnen Personen in den Dating-Portalen zeigen wollen. Besonders herausgehoben sind die Porträts „Moses“, „Flower Girl“ und „Swim On“, einem Selbstporträt. In den Bildern „Connecting like true Wi-Fi“, „Together“ und „I’ve got a message for you” kamen sich die Menschen beim Dating näher oder sind weiter allein geblieben wie die „Single Lady“.