Groß und Klein
Photographien Paul und Ferdinand Jansco
vom 04. bis 20. Oktober 2024

Paul Jancso, seit vielen Jahren Mitglied des Künstlerkreises Neubeuern, stellt zusammen mit seinem Sohn Ferdinand Fotografien mit dem Titel „Groß und Klein“ aus. Groß und Klein, das könnte man als das Gespann Vater und Sohn interpretieren, aber das Thema bezieht sich auf die Größe der Fotografien. Paul Jancso zeigt Makrofotografien, sein Sohn Ferdinand riesige Poster. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass keines ihrer Kunstwerke einen Titel hat und dass beide ihre Passion für die Fotografie als Schüler entdeckt haben.
Paul Jancso war in seiner Schulzeit begeisterter Schwarz-Weiß-Fotograf. In seiner Studienzeit experimentierte er mit dem fotografischen Ausdruck und nutzte die neue Technik des Ciba-Chrom-Farbverfahrens, das sich aus der Filmproduktion ihren Weg in die Fotografie gebahnt hat. Nachdem in den Jahren der Berufstätigkeit und Familiengründung die klassische Fotografie in den Hintergrund getreten ist, hat er den Faden wieder aufgenommen und versucht nun, wie er selbst sagt, in seinen Bildern durch Ausschnitte von ganz alltäglichen Dingen neue Perspektiven zu zeigen.
„Eigentlich ist es sehr ungewöhnlich, so große Formate in einer Ausstellung zu sehen“, bemerkte der Laudator Rainer Tiplt, als Maler und Objektkünstler Mitglied der Neuen Künstlerkolonie Brannenburg. So große Bilder verlangen vom Betrachter eine ganz andere Sichtweise, denn es werden Dinge sichtbar, die man sonst leicht übersieht. Sein Lieblingsbild ist das Bergbild mit dem vielen Schnee, denn das bildet absolute Lebensfreude ab. „Schlagartig kommt bei mir Fernweh auf, wenn ich dieses Bild betrachte“, ergänzte Rainer Tiplt seine Sichtweise. „Dieses Bild ist nicht überladen, es ist ganz dezent aufgebaut, die Menschen darauf freuen sich über den Schnee und die Gondeln, die durch das Bild schweben, runden diesen Eindruck ab“. Lebenslust und Jugendlichkeit zeichnen die Posterfotos von Ferdinand aus.
Den Gegensatz dazu bilden die Makrofotos von Paul Jancso. Makrofotografie ist eine der anspruchsvollsten Methoden der Fotografie. Bei der Makrofotografie muss man die Objekte finden und überlegen, wie man die Objekte darstellt, welchen Hintergrund man verwendet und wie man sie ausleuchtet. Erforderlich dazu ist Muse und natürlich das entsprechende Equipment. Um die entsprechende Tiefe zu erreichen sind einige der ausgestellten Bilder mehrfach aus gleicher Position aber aus unterschiedlichen Entfernungen aufgenommen und am PC übereinandergelegt worden. Beachtenswert ist, dass zwei Ausstellungsräume nur mit diesen kleinen Formaten bestückt sind. Hier wird das Augenmerk auf Kleinigkeiten gelenkt, die sonst weniger beachtet werden und extra in Szene gesetzt wurden. Man sieht hier an den Details welche Schönheiten in der Natur vorhanden sind.