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Zeitenwende - Ausstellungen Neubeuern

Zeitenwende
vom 14.4. bis 1.5.2023

Zugrunde liegt dieser Ausstellung die Auseinandersetzung mit Krieg und Gewalt, aber auch mit Erlösung, Befreiung und einem neuen Zeitgeist.
Christa Ulmer-Thurn und Ingeborg Benninghoven
Christa Ulmer-Thurn, langjähriges Mitglied des Neubeurer Künstlerkreises, hat das Titelbild der Ausstellung, Zeitenwende, bereits im Jahr 2013, also vor zehn Jahren gemalt. Ihr Interesse galt von da an nur mehr dem Thema und der Aussage des Bildes. Sie suchte nach Erklärungen für Gewalt, Krieg, Religion, Liebe, Menschlichkeit und Unmenschlichkeit. Seit dieser Zeit schreibt sie Kinderbilderbücher und Seriengeschichten, die sie selbst illustriert.
 
Von 2018 an arbeitete sie vier Jahre an den Geschichten „Aus dem Leben der Cruxen – XY und XX, von Varianten und Übergriffen“, die in drei illustrierten Bänden erschienen sind. Zeichnungen aus diesen Büchern sind für diese Ausstellung comicartig auf mehreren länglichen Tafeln zusammengefasst und mit Erklärungstexten versehen worden. Die Cruxen sind ein Volk auf der Erde. Ein Cruxy ist männlich (xy), eine Cruxxe weiblich (xx) und das Kind, das Cruxchen, ist geschlechtlich unbestimmt und bekommt Zeit, sich selbst für ein Geschlecht zu entscheiden. In den Geschichten läuten die Cruxen die Zeitenwende hinsichtlich der XX- und XY-Varianten und der Übergriffe ein und mit der Zeitenwende hält ein neuer Zeitgeist Einzug.

Auch die Bad Aiblinger Künstlerin Ingeborg Benninghoven, die von Ulmer-Thurn als Gast zu dieser Ausstellung eingeladen worden ist, beschäftigt sich mit der Zeitenwende, in der es sowohl Menschlichkeit als auch Unmenschlichkeit gibt.

Das großformatige Werk „Stopp“, das sie mit Kalk, Teer und Acrylfarben auf Leinwand gebannt hat, thematisiert Angriff und Flucht und ist eine eindringliche Warnung vor Vernichtung und Krieg. Erst nachdem es fast fertiggestellt war entdeckte sie unten links die bedrohliche schwarze Gestalt und sie musste ihr mit zwei kräftigen roten Linien Einhalt gebieten.

Die „Saatkrähen“ (Acryl auf Leinwand) sind sowohl das Symbol des Todes und des Übergangs in eine andere Dimension, als auch der Klugheit, Verschlagenheit und Gewitztheit.

„Das schwarze Schaf“ befindet sich in einem Objektkasten, der vier Figuren zeigt, deren Körper aus Schafwolle gestaltet sind. Die Köpfe bestehen aus gravierten Lavasteinen, Fundstücke von einem Urlaub auf der Insel Ischia. Das schwarze Schaf kann laut, hilfsbereit oder unsichtbar sein, aber es erkennt die Unordnung, die Unwahrheiten und die Unaufmerksamkeit im System. Schwarze Schafe sind anders, denken anders, handeln anders, vor allem aber fühlen sie anders.

Mit den Bildern „Vom Schatten ins Licht“ (Acryl auf Papier) und „Wir“ (Acrylfarbe mit Sand und Kalk um die Strukturen hervorzuheben), die sowohl das Positive und Aufstrebende als auch Zusammengehörigkeit, Liebe und Zuneigung darstellen, zeigt die Künstlerin die Eigenschaften, die in einer Zeitenwende unabdingbar sind.

In der „Seitenwende“, einem Bild, das auch umgedreht aufgehängt werden, also von beiden Seiten gesehen werden kann, spürt man ganz deutlich, wie sich das Leben eines Menschen in der Lebensmitte manchmal verändert. Es kann schwierig beginnen und sich zum Guten neigen oder auch umgekehrt.
© www.ausstellungen-neubeuern.de 2023-2025
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