ZWEI:dimensional
Maresa Jung und Mina Mania
vom 19. Juli bis 04. August 2024

Zwei ausstellende Künstlerinnen, die Fotografin Maresa Jung, Mitglied des Künstlerkreises Neubeuern, und ihr Gast, die Graffitikünstlerin Mina Mania aus Berlin, begegnen sich dimensional, also in allen Dimensionen.
Die deutsche Künstlerin Mina Mania wurde 1986 in München geboren. Sie lebte in Hamburg, Paris, München und Berlin. Nach einigen Jahren des Pendelns zwischen Paris und Berlin ist sie nun in Berlin ansässig, wo sie ihr Atelier hat. Sie selbst ist nicht zur Ausstellungseröffnung erschienen, denn sie möchte persönlich anonym bleiben und nur durch ihre großflächigen Graffiti und ihre Nanas, ihre Nanarchie, erkannt werden. „In meinen Nanas steckt viel Unbewusstes, Emotion und Spontaneität“, erklärt Mina Mania.
„Nana“ ist ein vieldeutiger Begriff aus dem Französischen für eine moderne, selbstbewusste, erotische und verruchte Frau. Mit dem Ausspruch „Alle Macht den Nanas!“ schuf Niki de Saint Phalle Mitte der 1960er Jahre die lebensbejahenden, fröhlichen, bunten, meist tanzenden, oft überlebensgroßen, dicken „Nanas“.
In der Serie „energy sculptures“ sind Energieskulpturen zu sehen, bei denen mit einer Lichtquelle und der Kamerabewegung eine Gestalt performt wurde, um dann ins Negativ umgekehrt eine Schattenwirkung zu erzielen.
Ein besonderer Blick richtet sich auf das Foto der rund 30000 Jahre alten Venus von Willendorf, die zu den bedeutendsten Artefakten der Menschheitsgeschichte zählt. Maresa Jung stellt ganz profan das Foto einer Süßkartoffel neben sie, die fast genauso aussieht.
Auch ein Bild, das zur Körperlichkeit von Mina Manias „Nanarchie“ überleitet, ist das Foto der Annette aus der Ausstellung „Flintas, best age“ im Frauenmuseum Bonn, die sich so in einer tatsächlich bestehenden Wohnung fotografieren ließ. Das Akronym Flinta steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, Trans- und Agender-Personen.